Strom-Blackout
Das mitteleuropäische Stromnetz zählt zu den verlässlichsten der Welt
Die europäische Gesellschaft ist an eine sehr hohe Versorgungssicherheit gewöhnt. Daher ist auch nicht weiter verwunderlich, dass für die meisten Menschen eine europäische Großstörung (“Blackout”) kaum vorstellbar ist.
Der Schein trügt
Doch dieser Schein trügt. In den vergangenen eineinhalb Jahrzehnten gab es eine Vielzahl von Eingriffen in das europäische Stromversorgungssystem, welche zu einer zeitverzögerten und zunehmenden Systeminstabilität führen. Daher geht die Fachwelt davon aus, dass es keine Frage mehr des “ob”, sondern nur mehr des “wann” ist, bis es zu einem temporären Systemkollaps mit weitreichenden Dominoeffekten kommt.
Unterschied regionale/überregionale Störung
Der Begriff “Blackout” wird für sehr unterschiedliche Stromausfälle verwendet. In Medien liest man häufig bei lokalen Stromausfällen von einem “Blackout”. Hier bedeutet ein “Blackout” einen großräumigen und mehrstündigen Ausfall der meisten Infrastrukturen.
Europäische Dimension
Die österreichische Energiewirtschaft ist sich dieser Bedrohung bewusst und unternimmt alles in ihrer Macht stehende, um ein derartiges Szenario in Österreich zu verhindern. Dennoch gibt es keine Garantie, dass das österreichische Stromnetz aufgrund der engen europäischen Verflechtung bei einer europäischen Großstörung verschont bleibt (siehe auch Statement der APG).
Ein Blackout ist kein Schicksalsszenario
Die Gesellschaft kann sich durch eine aktive und breite Auseinandersetzung mit diesem Szenario bzw. mit den damit verbundenen Konsequenzen vorbereiten und so das Schreckenspotenzial minimieren. Aufgrund der erwartbaren Dimensionen – jeder Einzelne, aber auch jede Organisation wird zum Betroffenen – und aufgrund der Zeitkritikalität – eine Störung kann nach Expertenaussagen jederzeit passieren – sind unkonventionelle Herangehensweisen erforderlich.
Es geht nicht nur um die Stromversorgung
Das Hauptproblem ist nicht ein mehrstündiger Stromausfall, sondern der damit verbundene infrastrukturelle Kollaps. Auch wenn die Stromversorgung wieder hergestellt ist, dauert es noch wesentlich länger, bis die Normalität in unser Gesellschaftsleben wieder eingekehrt sein wird.
Erst wenn die Stromversorgung wieder weitgehend funktioniert, können die anderen Infrastrukturbereiche beginnen, ihre Systeme wieder hochzufahren. Etwa die Telekommunikationsverbindungen. Dann die Services, wie etwa das Internet. Dann weitere Applikationen, etwa die für die gesamte Warenlogistik erforderlich sind. Und erst dann kann ein realer Warenfluss wieder beginnen … wobei die tatsächliche Synchronisation wahrscheinlich noch wesentlich länger dauern wird.
Blackout – eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung
Daher stellt die Vorbereitung auf ein Blackout eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung dar. Sie ist nicht nur eine Angelegenheit von einzelnen Akteuren.
Sie können dazu auch ein ausführliches Interview auf Freies Radio Salzkammergut nachhören.